Studie: Mehr Kriminalität in Gegenden mit Airbnb-Vermietungen
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Studie: Mehr Kriminalität in Gegenden mit Airbnb-Vermietungen

Explosionsartige Zunahme des Airbnb-Angebots. Und der Straftaten.

kk
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20. Dezember 2024

Reisende, die am liebsten in einem Airbnb übernachten, sollten vielleicht einen Blick auf eine aktuelle Studie werfen: Laut dieser zählen nämlich Gegenden mit Airbnb-Vermietungen mehr Fälle von Kriminalität.



Studie

Anlass für die Studie sei die explosionsartige Zunahme des Airbnb-Angebots in den vergangenen zehn Jahren: Forscher der Universitäten Cambridge und Pennsylvania haben deshalb einen möglichen Zusammenhang zwischen Airbnb-Vermietungen und Verbrechensraten im Umfeld der so genutzten Unterkünfte untersucht.

Die Studie ist nun im Fachjournal „Criminology“ nachzulesen und laut ihr zählen Gegenden mit Airbnb-Vermietungen mehr Fälle von Kriminalität.



Grundlagen

Als Grundlage wurde einer der wichtigsten Airbnb-Märkte der Welt gewählt: London. Genauer gesagt rund 4800 Nachbarschaften in der britischen Hauptstadt. Während des Erhebungszeitraums zwischen 2015 und 2018 haben dort schätzungsweise 4,5 Millionen Gäste über die Plattform Kurzzeitunterkünfte gemietet.

Die Analyse der kriminellen Straftaten im Umfeld der Airbnbs erfolgte nach einem speziell wissenschaftlich anerkannten statistischen Modell: „Wir untersuchen die Mechanismen für die beobachteten Effekte, indem wir mehrere Lag-Spezifikationen verwenden“, so die Forscher – „Lag“ steht dabei für zeitliche Verzögerungen – „und die Vermietungen in ganze Immobilien und freie Zimmer aufschlüsseln.“



Ergebnis

Bei der Studie kam schließlich heraus, dass Airbnb-Vermietungen einen begünstigenden Einfluss auf Delikte wie Raubüberfälle, Einbrüche, Diebstahl und Gewalt in den untersuchten Nachbarschaften hatten. Konkret konnte ein Anstieg der Kriminalitätsrate um 10 Prozent bei aktiven Vermietungen ermittelt werden.

Der Zusammenhang zeigte sich dabei besonders deutlich in Gegenden, in denen komplette Gebäude oder ganze Immobilien über Airbnb vermietet werden, also nicht nur einzelne Wohnungen oder Appartments. Jedoch seien kaum die Anbieter der Airbnb-Unterkünfte von den beobachteten Straftaten betroffen, sondern vor allem die Anwohner und Nachbarn jener Nachbarschaften.

Als Grund für den Anstieg der Kriminalität nannten die Forschen Gelegenheitsmechanismen: wechselnde Besucherverkehr verschaffe eben einfach mehr Gelegenheiten für Diebstähle und Überfälle. Deshalb könne man die Ergebnisse auch auf andere Städte übertragen.