Overtourism: Selfie-Hotspot auf Sizilien überrannt
Italien ächzt unter dem Touristenansturm
Die Scala dei Turchi, eine felsige und strahlend weiße Klippe an der Küste von Realmonte im Süden Siziliens ist derart beliebt bei Reisenden, das alle von dem spektakulären Platz ein Selfie machen wollen: Leider ist der Ort inzwischen derart überlaufen, dass lokalen Behörden dem Besucheransturm nun einen Riegel vorschieben werden.
Zeitslots für den Besuch der Scala dei Turchi
Die Klippen sind ein derart beliebtes Instagram-Motiv geworden, dass die Besucherströme nun leider reguliert werden müssen: Die zuständige Gemeinde Realmonte hat sich nun ein Buchungssystem einfallen lassen, mithilfe dessen Besucherinnen und Besucher Tickets für ein bestimmtes Zeitfenster für fünf Euro kaufen können. Das Zeitfenster ist auf eine halbe Stunde beschränkt und nur noch maximal 20 Besucher gleichzeitig können dann die Klippen erklimmen und ein Selfie davon machen. Das as Buchungssystem soll zum 31. Oktober online gehen.
Eindämmen der Touristenmassen
Tausende Touristen und Schaulustige klettern jedes Jahr auf den Felsvorsprung aus weißem Mergel, einem Sedimentgestein, das so gefährdet ist und nach und nach zu zerbröckeln droht. Nachdem die Scala dei Turchi von einem Portal auch noch zum beliebtesten Instagram-Strand gekürt wurde, wurde alles noch schlimmer.
Laut Realmontes Bürgermeisterin Sabrina Lattuca rissen Besucherinnen und Besucher sogar einen Absperrzaun nieder, um zu den Klippen zu gelangen, die an diesem Tag wegen schlechter Wetterprognosen und eigentlich zum Schutz der Touristinnen und Touristen gesperrt waren.
Die faszinierende Scala dei Turchi („Treppe der Türken“) in Realmonte, in der südsizilianischen Provinz Agrigento, ist eine der bedeutendsten Touristenattraktionen der Region: Strahlend weiß und an bizarre Stufen erinnernd, lädt der Ort geradezu ein, als Foto-Hotspot zu dienen. Der Platz diente zudem auch als Filmkulisse in Andrea Camilleris Detektivgeschichten um den beliebten „Commissario Montalbano“.
All das führte leider dazu, dass die Scala dei Turchi nun auch ein Ort ist, der vom grassierenden Overtourism betroffen ist.