Schluss mit Nackig beim Somin-sai-Festival
Japan stoppt „Fest der nackten Männer“
Das Somin-sai-Festival, besser bekannt auch als „Fest der nackten Männer“ in Oshu ist berühmt und berüchtigt, denn es gilt als eine der wildesten Events in Japen.
Unzählige Männer drängeln sich, nur in einen Tanga-artigen Lendenschurz sowie in dünne Socken gehüllt, heftig aneinander – und das auch noch nachts bei winterlichen Temperaturen.
Ziel des Spektakels im im Kokusekiji-Tempel: Sie wollen einen Hanfsack mit Glücksbringern ergattern im Glauben, dass dies vor Unheil und Unglück bewahrt. Das Volksfest nordöstlichen in der Präfektur Iwate hat eine 1.000 Jahre alte Geschichte – doch diese endete nun. Grund davor ist mangelnder Nachwuchs wie das Heiligtum erklärt: Die Teilnehmer seien in die Jahre gekommen und man könne die Tradition nicht mehr fortführen.
Damit fällt eines der skurrilsten und seltsamsten Volksfeste Japans der rasanten Überalterung des Landes zum Opfer. Kein anderes Industrieland altert so schnell wie Japan.
Und so versammelten sich 2024 Jahr ein allerletztes Mal die Horden von fast nackten Männer in eisiger Kälte in dem Tempel, um sich zunächst in einem Fluss zu säubern und dann zu einer Halle des Heiligtums zu gehen, wo sie für eine gute Ernte und andere Segnungen beten, bevor sie dann um einen Hanfsack rangeln, der eben jene kleine Glücksbringer enthält. Das Somin-sai-Festival war eines der drei wichtigsten Hadaka Matsuri des Landes - der Feste der nackten Männer.
Dazu gehört zum einen das Saidaiji Eyo im Tempel Saidaiji Kannonin in der 700 Kilometer von Tokio entfernten Präfektur Okayama. Es gibt also gibt zwei weitere Feste, in denen „nackte Männer“ die Hauptrolle spielen: Bei einem wetteifern sie um Holzstäbe, die ebenfalls Glück bringen sollen, bei dem anderen tragen die spärlich bekleideten Männer große Bambusstangen und warten auf das Erscheinen des göttlichen Mannes, den sogenannten Shin-otoko.